Der Samariterbund betreibt in Niederösterreich zwei Second-Hand-Shops mit neuwertigen Alltagsgegenständen. Im Burgenland kamen zwei weitere dazu – speziell für Kinder.

Seit dem Jahr 2009 gibt es in Purkersdorf den Samariterladen (Kurzbezeichnung: SamLa). Dort werden Möbel, Kleidung, Geschirr, Bücher und andere Alltagsgegenstände zu fairen Preisen verkauft. 2011 gab es dafür den „Löwenherz Preis“ des Landes Niederösterreich für kommunale Sozialprojekte. 2019 wurde eine Filiale in Ebreichsdorf eröffnet.
„Die Waren kommen durch Wohnungsräumungen, Sachspenden von Firmen oder aus Privatbesitz zu uns“, sagt SamLa Purkersdorf-Leiter Herbert Willer. „An beiden Standorten werden auch Altkleider gesammelt. Die werden von uns sortiert und die schönen verwertbaren Sachen in unserer Boutique verkauft. Unverkäufliche Altkleider können zu Dämmstoffen oder Putzfetzen verarbeitet werden.“
Das gesamte Sortiment besteht aus funktionellen Dingen, die ihre ehemaligen Besitzer nicht mehr benötigen und die im SamLa ein zweites Leben bekommen. Auf diese Weise werden wertvolle Produkte erhalten, während gleichzeitig die Energie eingespart wird, die für die Herstellung neuer Waren aufgewendet werden müsste.
„In wirtschaftlicher, sozialer und umwelttechnischer Hinsicht nützt diese Form der Nachhaltigkeit uns allen“, erklärt Willer.
Second-Hand für Kinder
Darüber hinaus wurden nun zwei Samariterläden eröffnet, die auf Spiel- und Kinderwaren spezialisiert sind. Die SamLa kids-Shops in Mattersburg und Neusiedl bieten im Burgenland neben Spielwaren und Büchern eine große Second-Hand-Auswahl an Kleidung und Schuhen sowie Jacken, Hauben und allerlei weiteren Utensilien, die von Kindern und Jugendlichen zu allen Jahreszeiten gebraucht werden.
Wer dort einkauft, schont nicht nur sein Budget, sondern auch Ressourcen. So werden z. B. in der Produktion neuer Kleidungsstücke enorme Mengen Wasser verschwendet – für die Herstellung eines einzigen Baumwoll-T-Shirts 2.700 Liter, das sind rund 15 volle Badewannen.
Fast drei Viertel des Wassers, das von Textil-Färbereien verwendet wird, wird oft ungefiltert und illegal in Flüsse eingeleitet. Die Chemie schädigt das lokale Ökosystem und die Gesundheit der Menschen, die das Flusswasser zum Fischen, Waschen oder sogar Trinken nützen.
Jedes Kleidungsstück, das nicht neu produziert werden muss, ist somit ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz. Außerdem sinkt bei gebrauchten Textilien mit jedem Waschen die Schadstoffbelastung – gerade bei Kinder- und Babykleidung ein wichtiger Zusatznutzen.
Dazu Katrin Mahlstedt vom SamLa kids im Burgenland: „Es kommen immer mehr Eltern in unsere Geschäfte, die sich ganz bewusst für einen Second-Hand-Einkauf entscheiden. Für diese Familien steht nicht das Geldsparen im Vordergrund – sondern der Anspruch, so nachhaltig und ökologisch wie möglich einzukaufen. Und damit sind sie bei uns genau richtig!“
Georg Biron
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