Immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten, das Klima zu schützen und Stromkosten zu sparen. Eine Option bieten Balkonkraftwerke, die einen Teil des Eigenbedarfs an Strom umweltfreundlich produzieren können. Wir haben das Wichtigste zu Mini-Solaranlagen für den Eigengebrauch zusammengefasst.
Was ist ein Balkonkraftwerk und wie funktioniert es?
Ein Balkonkraftwerk ist eine Mini-Photovoltaik-Anlage, die auf dem Balkon oder der Terrasse angebracht wird. Die Solarpaneele wird dabei wie ein Sichtschutz ganz einfach am Balkongeländer befestigt und die Anlage direkt an eine Steckdose (nicht über ein Verlängerungskabel) angeschlossen. Die Leistung wird in „Watt Peak“ Wp angegeben. Die Solarmodule produzieren aus Sonnenenergie Strom, ein Wechselrichter wandelt den erzeugten Strom um, sodass er in das Wohnungsnetz eingespeist und im Haushalt verwendet werden kann. Anders als bei großen Modellen am Dach, dürfen Balkonkraftwerke über eine Leistung von bis zu 0,8 Kilowatt Peak (800 W) verfügen.
Eine zweite Einschränkung ist, dass der erzeugte Strom nur für den Eigenbedarf verwendet werden und Überproduktion - anders als bei Photovoltaikanlagen am Dach - nicht an den Energieversorger weiterverkauft werden kann. Im Regelfall ist dies jedoch kein Thema, da die durch Balkonkraftwerke produzierte Menge meist überschaubar ist und in jedem Haushalt regelmäßig Strom verbraucht wird – etwa durch den Betrieb des Kühlschranks und Standby-Geräten. Die angeschlossenen Geräte benutzen bevorzugt den Sonnenstrom, erst wenn dieser nicht ausreicht, wird auf den normalen Netzstrom zurückgegriffen. Um die produzierte Energie bestmöglich zu nützen, ist es aber wichtig, Vorbereitungen zu treffen und etwa die Waschmaschine mittels Timer so zu regeln, dass sie während der Mittagszeit – wenn die Sonneneinstrahlung am stärksten ist - in Betrieb ist.
Je höher der Strompreis steigt, umso größer ist natürlich die Ersparnis.
Was kostet ein Balkonkraftwerk und wie viel Strom produziert es?
Es gibt unterschiedliche Modelle, die je nach Leistung zwischen etwa 500 und 1.000 Euro kosten. Dies umfasst das Solarmodul samt Wechselrichter sowie das Befestigungsmaterial für den Balkon und das Anschlusskabel. Für Energiespeicher, die gerade nicht benötigte Sonnenenergie speichern können, muss mit Extrakosten in der Höhe von etwa 2.000 Euro gerechnet werden. Förderungen von der OeMAG, der Abwicklungsstelle für Ökostrom, gibt es für Balkonkraftwerke, wie auch für mobile Lösungen, die für Camping und Outdoor-Aktivitäten geeignet sind, leider nicht.
Eine Anlage kann je nach Größe des Balkons aus einem, zwei oder mehr Modulen bestehen. Optimalerweise ist sie an einem Balkon angebracht, der nach Süden, Südosten oder Südwesten ausgerichtet ist und die Paneele so wenig wie möglich im Schatten.
Die Leistungen variieren und liegen bei kleineren Modellen deutlich niedriger, auch je nach Region, ob sonnenreich oder nicht, gibt es gewisse Unterschiede. Durchschnittlich produziert eine 400 Wp-Anlage bei guter Ausrichtung rund 350 – 450 kWh pro Jahr. Geht man von einem Strompreis von etwa 30 Cent pro KWh aus, so liegt die Ersparnis pro Jahr bei 120 Euro (im Fall, dass man alles selbst verbraucht). Je höher der Strompreis steigt, umso größer ist natürlich die Ersparnis. Vor allem aber leistet jede Mini-Solaranlage einen umweltfreundlichen Beitrag für die Zukunft unseres Planeten.
Was ist sonst noch zu beachten?
Balkonkraftwerke können recht unkompliziert installiert und beim Auszug aus der Wohnung einfach mitgenommen werden. Sofern bei der Anbringung keine baulichen Veränderungen am Mietobjekt vorgenommen werden, muss im Regelfall der Vermieter bzw. die Eigentümergemeinschaft nicht darüber informiert werden. Da überschüssiger Strom ins allgemeine Netz eingespeist wird, ist ein Stromzählertausch auf ein digitales Messgerät vorgeschrieben und eine Meldung an den Netzbetreiber zwei Wochen vor der geplanten Inbetriebnahme erforderlich.
Foto: www.eet.energy
Susanne Kritzer
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