Interview mit Elisabeth Zwingraf: Leitung Ausbildungszentrum – Landesschulung Wien
Wie viele Sanitäter:innen bildet ihr in Wien aus?
Rund 700 pro Jahr. Gesetzlich vorgeschrieben wären 100 Theorie- und 160 Praxisstunden. Wir haben aber schon vor vielen Jahren an den Fortschritt der Medizin angepasst. Das heißt, wir haben zwischen 140 und 160 Stunden Theorie und mindestens 160 Stunden Praxis und bieten zwei Modelle an.
Neben Intensivkursen, also Theorie und Praxis unter der Woche, bieten wir auch eine berufsbegleitende Variante an, wo die Kurszeiten der Theorie am Wochenende sind und die Praxiszeiten komplett frei.
Welche Grundvoraussetzung bringt man als angehender Sani am besten schon mit?
Natürlich Empathie. Auch Geduld. Geduld allen gegenüber – dem Patienten, anderen Sanitäter:innen, dem Krankenhauspersonal, den Angehörigen. Auch deeskalierendes Verhalten gehört dazu.
Und dann Toleranz und Akzeptanz. Was bei uns gar nicht geht, ist jegliche Form der Diskriminierung. Wir behandeln alle gleich – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion sexueller Orientierung usw. Auch Intoleranz gegenüber alkoholkranken oder drogensüchtigen Menschen wird bei uns nicht akzeptiert.
Für den Beruf braucht man vielfältige Kenntnisse und Skills…
Darum schauen wir auch auf Methodenvielfalt. Wir arbeiten in Gruppen, am Flipchart usw. Wir teilen die Übungen in kleine Schritte, die werden nach und nach erlernt, bis die gesamte Übung wirklich gut sitzt. Dann gibt es Übungen, bei denen alle Skills, die erlernt worden sind, in einem kompletten Einsatzszenario abgerufen werden – inklusive Patientenkommunikation, Erstellen einer Arbeitsdiagnose und aller Maßnahmen, die notwendig sind, um den Patienten zu betreuen.
Bertram Gross
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