Die Stadionrocker aus Leopoldstadt

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Die Massen ziehen sie an: egal, ob Silvesterpfad oder Mega-Konzerte im Ernst-Happel-Stadion – die Samariter:innen der Gruppe Leopoldstadt stehen bereit, wenn Zehntausende zusammenkommen. Und nicht nur dort …

Obmann der Gruppe Leopoldstadt Georg List
Obmann der Gruppe Leopoldstadt Georg List

Die meisten Menschen kennen sie als die guten Geister des alljährlichen Silvesterpfades. Dabei sind die Mitglieder der Gruppe Leopoldstadt vor allem die Stadionrocker unter den Wiener Samariter:innen – und zwar buchstäblich. Jahrzehntelang haben sie den Sanitätsdienst im Ernst-Happel-Stadion versehen. Bei den Stones, Metallica und AC/DC, bei U2, Robbie Williams und Elton John. Oder Tina Turner, den Spice Girls und Backstreet Boys. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Und ebenso diejenige anderer besonderer Einsatzorte.

Badeaufsicht und Skinotdienst

Angefangen hat es nach der Wiedergründung im Jahr 1948 nämlich zunächst ganz sportlich. Auf der Donauinsel, damals noch brachliegendes Überschwemmungsgebiet, stellten die Leopoldstädter die Badeaufsicht. Und sobald es geschneit hatte, war die Gruppe Teil des rotierenden Wintersport-Unfalldienstes für die städtischen Skihänge, etwa am Bierhäuslberg. Skifahren zu können, war da freilich ein Vorteil, indes kein Muss. „Die waren auch teilweise mit Rodeln unterwegs und haben damit die Leute abtransportiert“, weiß Georg List, seit 20 Jahren in der Gruppenleitung und fast 50 Jahre dabei.

Ab den 70er-Jahren kam das Stadionbad als zu betreuende Einrichtung hinzu. Doch gingen dort die jeweils Diensthabenden meist nicht allein hin, sondern wurden von vielen weiteren Leopoldstädter Samariter:innen begleitet. Der Grund: Man war nicht nur im Dienst, sondern überdies oft privat beisammen, Freundeskreis und Kollegenkreis waren auch für den heutigen Obmann zu dieser Zeit weitgehend deckungsgleich geworden. „Wir haben unser Leben am Wochenende einfach immer ins Bad verlagert, es war wie ein fortdauernder Betriebsausflug“, schwärmt List noch heute. Größer wurde es dann später, mit Einsätzen bei der Fußball-, Schwimm und der Leichtathletik-EM sowie bei Europa League-Spielen von Rapid Wien.

134 Mitglieder

Doch gab und gibt es neben all den Gustostückerln vor allem den klassischen Samariter-Alltag: Für das vergangene Jahr stehen 3.500 Dienststunden bei 175 Diensten zu Buche, 2.300 davon als Sanitätsdienste, der Rest waren Fahrten im Rettungsdienst. 134 Personen zählt die Gruppe Leopoldstadt heute, 50 rechnet Georg List zum „harten Kern“, darunter 15 Notfallsanitäter:innen. Was insgesamt nach viel klingt, dürfte gerne mehr sein, denn gerade bei Großveranstaltungen sei es manchmal schwer, genügend Ehrenamtliche zu aktivieren – trotz der oft attraktiven Begleitumstände. Mitstreiter:innen also herzlich willkommen! ˜

Michael Brommer

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