Samariterbund Gruppe Ottakring: Vom Küken üben und Schwimmen gehen
Die Gruppe Ottakring ist spezialisiert auf interne wie externe Schulungen.
Ein Element verbindet die allermeisten in der Gruppe Ottakring: das Wasser. Auch für Michael Richter war das Nass der Grund, zum Samariterbund zu gehen – vor einem halben Jahrhundert, und der pensionierte Servicetechniker ist noch immer mit Begeisterung dabei. Damals wie heute führt die Gruppe Schwimmkurse für Jung und Alt durch. Praktisch jeden Montag stehen Richter und seine Kolleg:innen am oder im Becken und bringen Menschen ab vier Jahren Schwimmen bei – vom Grundkurs bis hin zum Rettungsschwimmerschein.
Aber auch werdende Autofahrer- und Rettungssanitäter:innen finden den Weg in die Degengasse 34–38. Die Gruppe ist zum einen im Kontakt mit mehreren Fahrschulen, so findet regelmäßig sonntags ein Führerschein-Erste-Hilfe-Kurs statt. Alle zwei Monate bieten die Ottakringer zudem einen umfangreicheren 16-Stunden-Erste-Hilfe-Kurs an, des Weiteren stehen Kurse zu Erster Hilfe bei Notfällen im Kindesalter sowie im Betrieb auf dem Programm.
Zum anderen sind ein Mal pro Woche Sanitäter:innen in Ausbildung eingeladen, hier unter Anleitung für die Prüfung zu trainieren. Und zwar egal, aus welcher Gruppe in Wien sie stammen. „Küken üben“, heißt das im Gruppen-Jargon. Auch hier ist Michael Richter engagiert, der frühere Obmann der Ottakringer, genauso wie sein Nachfolger Michael Schmid. Der ausgebildete Lehrer für fachpraktischen Unterricht kam schon als Jugendlicher zum Samariterbund – ebenfalls wegen des Schwimmens. Alle Scheine inklusive dessen zum Schnorcheltauchen hat er hier gemacht und nach der Matura mit Rettungsfahrten begonnen. Seit 2013 ist er Obmann.
Erste-Hilfe-Kurse sehr gefragt
„Wir waren schon immer eine starke Schulungsgruppe. Die Sanitätsdienste sind eher nebenhergelaufen.“ Wenngleich nicht ohne Fixpunkte: Ambulanzdienste beim Ottakringer Kirtag, Gürtel Nightwalk sowie diversen Veranstaltungen der Kinderfreunde. Außerdem hat die Gruppe einen eigenen Rettungs- bzw. Notfall-Krankentransportwagen, der mehrmals die Woche im Einsatz ist.
„Auch die Wasserrettung hat sich historisch ergeben, weil wir eben schon immer das Ottakringer Bad nutzen konnten“, erklärt Schmid. Doch ist das nicht alles: Michael Richter ist Chef der Wasseraufbereitung, einer Technischen Einheit des Landes Wien. Sie besteht zu 90 Prozent aus dem Katastrophenhilfsdienstteam der Gruppe Ottakring. „Wir sind in der Lage, Wasser auf WHO-Niveau aufzubereiten. Weil aber jedes Wasser anders ist, müssen wir immer ein bisschen anders reagieren, was die Chemikalien anbelangt“, klärt Richter auf. Er wünscht sich, dass der Katastrophenhilfsdienst weiter ausgebaut werden kann. Und Schmid, der wie Richter auch die Prüfungen von Bademeister-Kandidat:innen abgenommen hat, hofft auf Kontinuität im Schulungsbetrieb. Was nur funktioniert, wenn auch weiterhin genügend Menschen bereit sind, sich für den Samariterbund regelmäßig zu engagieren.
Michael Brommer
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