Die „Kitz-Ambulance“ ist eine fliegende Intensivstation. Gemeinsam mit Partnern hat der Samariterbund Tirol dieses Projekt vor kurzem ins Leben gerufen. Dabei wird auf größtmöglichen Komfort für Intensivpatient*innen gesetzt.
Der Intensivhelikopter „Kitz-Ambulance“ ist am neuen Heliport Erpfendorf bei Kitzbühel stationiert. Somit operiert diese fliegende Intensivstation aus dem Herzen Europas heraus und kann problemlos sämtliche relevanten Krankenhäuser in ganz Mitteleuropa anfliegen. „Konkret bedeutet das, dass wir etwa mit einer Tankfüllung von Tirol bis nach Luxemburg kommen. Wenn wir zusätzlich einen Tankstopp miteinplanen, ist auch London kein Problem,“ erzählt Gerhard Czappek vom Samariterbund Tirol.
Czappek war maßgeblich am Aufbau der zweitgrößten Rettungsorganisation in Tirol beteiligt und ist seit 2008 Geschäftsführer der Samariterbund Tirol Rettung und Soziale Dienste gemeinnützige GmbH. Er war es auch, der dieser Idee eines „Multipurpose-Helikopters“ für Intensivüberstellungen sofort etwas abgewinnen konnte. Gemeinsam mit Georg Schusters „Kitz-Air“ und dem Intensivmediziner Viktor Stöllnberger wurde das Konzept realisiert. Und diese Realität kennt man nun unter dem Namen „Kitz-Ambulance“.
Variables Set-up
Die Notfallsanitäter*innen des Samariterbundes in Tirol sind als Medizinlogistiker dafür verantwortlich, dass sie den mitfliegenden Ärzten jegliches Set-up zur Verfügung stellen und dieses auch so bedienen können. Für Patient*innen die einen Intensivtransport von einem Krankenhaus zum anderen benötigen, steht dieser Helikopter des Typs EC-145 bereit, der je nach medizinischer Anforderung konfiguriert werden kann. Eine spezielle Transporttrage wurde eigens dafür entwickelt. Während des gesamten Fluges können die Patient*innen an den lebenserhaltenden Geräten angeschlossen bleiben, da die Geräte an der mobilen Trage integriert sind. Zudem können bis zu zwei Patient*innen pro Flug betreut werden. „Dank der Größe und der variablen Ausstattung des Helikopters können wir Intensivpatienten somit schnell, komfortabel und sicher transportieren“, betont Czappek. Egal ob Baby, Kind oder Erwachsener, ob normalgewichtig oder übergewichtig. Der Helikopter bietet nicht nur genug Platz für Patienten*innen und Ärzteteam, sondern auch für Begleitpersonen, egal ob Klinikpersonal oder Angehörige.
Von Bett zu Bett
Noch ein wesentlicher Vorteil dieser Art des Intensivtransportes liegt auf der Hand: „Es entsteht kein Zeitverlust. Ein Jet kann nur an einem Flughafen landen. Wir können von Krankenhaus zu Krankenhaus fliegen“, ergänzt Czappek. Das aufwendige Umladen in einen Krankenwagen fällt somit weg. Und zudem werden den Patient*innen die Wartezeiten in einem möglichen Stau erspart.
Hilfe für Kriegsverletzte
Auch ein Einsatz im Ukraine-Krieg hat das Team der „Kitz-Ambulance“ bereits hinter sich. Gemeinsam mit seinen Partnern hat der Samariterbund Tirol dem Innenministerium die Möglichkeit des Transportes für schwer verletzte Menschen aus den Kriegsgebieten angeboten. Im konkreten Fall wurde ein schwerverwundeter junge Ukrainer, dem ein Bein amputiert werden musste, von der Slowakei nach Österreich geflogen, wo er weiter intensivmedizinisch behandelt wird.
Georg Widerin
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