Jetzt geht’s ums Zusammenstehen und ums gemeinsame Anpacken
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Bundesparteivorsitzende und SPÖ-Klubobfrau Dr. Pamela Rendi-Wagner engagiert sich ehrenamtlich beim Samariterbund Wien. Als ausgebildete Ärztin unterstützt sie regelmäßig die MitarbeiterInnen in den Teststraßen und half auch bereits in der Impfbim aus. sam WIEN hat die Infektiologin und Epidemiologin über die wirkungsvollste Strategie zur Bewältigung der Coronakrise befragt und welche Bedeutung ehrenamtliches Engagement für sie hat.
Es braucht ein Transport- und Lagersystem, eine Impfstrategie und eine eigene IT-Infrastruktur, um rasch so viele Menschen wie möglich zu impfen und damit zu schützen.
sam WIEN: Seit Ende Oktober unterstützen Sie regelmäßig die Samariter-Teams in den Teststraßen bei der Durchführung von PCR-Tests. Auch in der Impfbim, wo Wienerinnen und Wiener die Gratis-Grippe-Impfung erhalten, waren Sie gemeinsam mit den Samariterinnen und Samaritern im Einsatz. Der Samariterbund freut sich sehr über Ihr ehrenamtliches Engagement. Welche Bedeutung haben ehrenamtliche Tätigkeiten für Sie?
Dr. Pamela Rendi-Wagner: Hunderttausende Freiwillige halten Österreich zusammen. Als Feuerwehrleute, als Sanitäterinnen und Sanitäter helfen sie ihren Mitmenschen, wenn jemand in Not ist. Das freiwillige Engagement unserer Zivilgesellschaft ist ein Alleinstellungsmerkmal Österreichs in der Welt. Dieser Zusammenhalt macht uns stark. Das Miteinander macht uns aus. Das können wir gar nicht hoch genug schätzen. Gerade in so herausfordernden Zeiten. Darum ist es mir wichtig, meinen Beitrag im Kampf gegen das Coronavirus zu leisten. Ich bin stolz, als Ärztin die Samariterinnen und Samariter bei ihren Tätigkeiten ehrenamtlich unterstützen zu können. Sie alle – ob ehrenamtlich oder hauptberuflich – leisten jeden Tag Außergewöhnliches.
Warum haben Sie sich entschieden, beim Samariterbund Wien mitzuhelfen?
Die Corona-Krise ist für unser Land eine riesige Herausforderung. Jetzt geht’s ums Zusammenstehen und ums gemeinsame Anpacken. Wichtig ist, dass jeder, wo möglich, einen Beitrag leistet. Der Bedarf an Corona-Tests ist stark gestiegen, die Situation ist für alle herausfordernd. Und auch zur Grippe-Impfung haben sich so viele Menschen angemeldet wie noch nie. Ich möchte als ehrenamtlich tätige Ärztin dort helfen, wo ich gebraucht werde und meine Erfahrung einbringen kann. Darum arbeite ich regelmäßig in der Impfbim, den Impfzentren und bei den Teststraßen in Wien mit.
Ihr Einsatz beim Samariterbund unterstützt all jene ÄrztInnen, SanitäterInnen und viele mehr, die sich um die Gesundheit der Menschen in der Corona-Krise kümmern. Als Infektiologin und Epidemiologin mit jahrelanger internationaler Erfahrung gehören Sie zu den Expertinnen in dieser Krise. Welche Strategie ist Ihrer Expertise nach am wirkungsvollsten, um die Pandemie zu bekämpfen?
Wir müssen die Kontrolle über das Virus behalten, sonst kontrolliert das Virus uns. Am Wichtigsten für die Eindämmung des Virus ist, dass das Nachverfolgen von Ansteckungsketten, also das Contact Tracing, funktioniert. Verdachtsfälle müssen rasch getestet werden, um infizierte Personen isolieren und andere schützen zu können. Dabei geht es um Geschwindigkeit. Um die Pandemie wirkungsvoll zu bekämpfen, brauchen wir ausreichend Personal für das Contact Tracing und eine kluge Teststrategie.
Welche Hoffnungen haben Sie in Bezug auf einen Impfstoff, der Schutz vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 bietet?
WissenschafterInnen auf der ganzen Welt forschen gerade intensiv an einem Impfstoff. Dabei sind die ersten Ergebnisse der Impfstoff-Kandidaten äußerst vielversprechend. Sowohl in den USA als auch in Deutschland gibt es Zwischenanalysen von Impfstoffen, die eine Wirksamkeit von bis zu 95 Prozent beim Schutz vor Corona aufweisen. Bevor die Impfstoffe auf den Markt kommen und in großen Mengen produziert werden, muss ihre Wirksamkeit und Sicherheit weiter getestet werden. Diese Zeit muss auch Österreichs Regierung nutzen, um unser Land auf die Impfung vorzubereiten. Es braucht ein Transport- und Lagersystem, eine Impfstrategie und eine eigene IT-Infrastruktur, um rasch so viele Menschen wie möglich zu impfen und damit zu schützen.
Da es bei neuen Impfstoffen keine Langzeitstudien hinsichtlich Langzeitschäden geben kann, fehlen diese Erfahrungswerte. Was sagen Sie als Ärztin jenen Menschen, die gegenüber einem möglichen neuen Impfstoff skeptisch sind?
In Österreich dürfen nur jene Impfstoffe zum Einsatz kommen, die große Zulassungsstudien mit mindestens 30.000 Testpersonen durchlaufen haben und ihre Wirksamkeit, aber vor allem auch Sicherheit belegt haben. Der neue Corona-Impfstoff muss die gleichen Sicherheitsstandards erfüllen wie jede andere Impfung in Österreich auch.
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