Junge Talente im Pflegebereich zu gewinnen, wird immer schwieriger. SAM traf Sonja Treiber und Joris Stifter vom Pflegekompetenzzentrum Weppersdorf, um über erfolgversprechende Ansätze, wie Jugendliche für eine Karriere in der Pflege begeistert werden können, zu sprechen.
Die fortschreitende demografische Entwicklung und sich wandelnde Familienstrukturen führen dazu, dass externe Betreuungsleistungen immer häufiger benötigt werden. Die steigende Nachfrage nach Fachkräften im Gesundheitswesen bleibt bestehen und wird voraussichtlich in Zukunft weiter zunehmen. Der Samariterbund möchte deshalb frühzeitig gegensteuern und junge Menschen dazu ermutigen, sich für eine Karriere in der Pflege zu entscheiden.
Grundvoraussetzung: Positive Erfahrungen mit älteren Menschen!
Einen grundlegenden Aspekt, um junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern, sehen die beiden Expert:innen in positiven Erfahrungen mit gesunden älteren Menschen bereits in jungen Jahren, am besten schon im Kindergartenalter. Vielen Kindern fehle dies heutzutage. Der Familienverband ist nicht mehr so stark, wie vor einigen Jahrzehnten – Mehrgenerationen-Haushalte werden immer seltener. Pflegekompetenzen, sei es im Umgang mit Menschen, Tieren oder Pflanzen, spielen eine entscheidende Rolle. Generationsübergreifende Projekte, wie zum Beispiel eine Nachbarschaftshilfe, können Kindern und Jugendlichen erste Berührungspunkte mit der älteren Generation ermöglichen. So entstehen positive Erfahrungen.
Bildungseinrichtungen als Schlüssel zur Begeisterung für die Altenpflege
Um Jugendliche für die Altenpflege zu begeistern, ist es wichtig, das Bild dieses Berufsfelds positiv zu gestalten. Informationstage an Schulen, Praktika in Pflegeeinrichtungen und Kooperationen mit Bildungseinrichtungen können dazu beitragen, dass Jugendliche einen realistischen Einblick in dieses Berufsfeld erhalten. Es ist wichtig, die Vielseitigkeit und die sozialen Aspekte dieses Berufs zu betonen. Kontakt mit gesunden älteren Menschen, Generationsübergreifendes soziales Lernen und Gespräche mit Senior:innen sollten als fester Bestandteile im Lehrplan verankert werden. Ein positives Beispiel ist der jährlich stattfinde „BOYS’ DAY“, wo junge Burschen die Gelegenheit bekommen, soziale Berufe direkt vor Ort kennenzulernen.
Monique Pichelmaier
Durch meinen Opa kam ich schon früh mit diesem Thema in Berührung und entschied mich für eine Schule mit Schwerpunkt Pflege. Doch ich war mir nicht sicher, ob ich diesen Weg weiterverfolgen wollte, da Schule und Praxis oft unterschiedlich sind. Deshalb entschied ich mich, Praxiserfahrung zu sammeln, und wählte ein freiwilliges soziales Jahr beim Samariterbund. Seit vier Monaten arbeite ich nun hier und bin mir mittlerweile zu 100% sicher, dass ich in diesem Berufsfeld bleiben möchte. Besonders schätze ich die Vielfalt der Menschen und ihre Lebensgeschichten in diesem Berufsfeld. Sie haben so viel erlebt und zu erzählen.
Niklas Biehlo
Meine Motivation, meinen Zivildienst im Bereich Pflege zu absolvieren, kam aus der persönlichen Erfahrung heraus. Meine Großeltern sind nicht mehr die Jüngsten und benötigen gelegentlich Unterstützung. Da dachte ich mir, warum nicht während meines Zivildienstes etwas Sinnvolles lernen, das ich auch zu Hause anwenden kann. Besonders schätze ich den Umgang mit den Menschen und den sozialen Aspekt dieses Berufsfeldes. Eine Situation, die bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, war die Hilfsbereitschaft und Geschicklichkeit der Bewohner:innen. Egal in welcher Situation, jeder will mithelfen.
#samaritergepflegt
Als einer der größten Dienstleister im Gesundheits- und Pflegebereich setzt sich der Samariterbund für pflegebedürftige Personen, ihre Angehörigen und das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter:innen im Pflegedienst ein. Der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften wird weiter steigen, was gute Jobchancen für Jugendliche bedeutet. Zudem bietet der Samariterbund die Möglichkeit, sich ständig weiterzubilden und auf verschiedene Spezialgebiete zu fokussieren, denn die fachliche und persönliche Weiterentwicklung wird beim Samariterbund großgeschrieben.
Florian Schwenkkrauss
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