Anlässlich des runden Jubiläums lud die Rettungs- und Sozialorganisation zu einer großen Feier zum Stützpunkt nach Kirchbichl.
Der Wettergott war dem Samariterbund Tirol hold: Entgegen der meisten Vorhersagen verlief der 13. Mai, ein Samstag, weitgehend trocken. Einer würdigen 20-Jahr-Feier in der Zentrale in Kirchbichl stand also nichts im Wege! Am Vormittag ließ man im Rahmen eines Festaktes die ersten 20 Jahre des Samariterbund Tirols Revue passieren. Zahlreiche Politiker:innen – allen voran die Landesrätinnen Astrid Mair und Eva Pawlata – sowie Vertreter:innen befreundeter Blaulicht- und Hilfsorganisationen feierten gemeinsam mit den Tiroler Samariter:innen. Auch hochrangige Samariterbund-Delegationen aus ganz Österreich reisten nach Kirchbichl an, um den Kolleg:innen zu gratulieren.
„Wenn man bedenkt, dass wir 2003 mit nur einer Handvoll Personen begonnen haben, dann ist unsere heutige Präsenz der Beweis für eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Nach 20 Jahren harter Arbeit haben wir in Tirol mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unsere soziale Mission in all unseren Bereichen erfüllen“, zogen Landesgeschäftsführer Gerhard Czappek und Gerald Fitz positive Bilanz. Und weiter: „Der Samariterbund Tirol ist das beste Beispiel, was alles möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Es ist schön zu sehen, wie hier in Tirol das Miteinander und das Wir-Gefühl auch in schwierigen Situationen zum Erfolg führen.“ Der Präsident des Samariterbundes, Franz Schnabl, überbrachte seine Glückwünsche zum runden Jubiläum persönlich: „Die Geschichte des Samariterbundes in Tirol ist auch eine Geschichte von unermüdlichem Einsatz und Zusammenhalt. Was die Tiroler Samariterinnen und Samariter in den letzten 20 Jahren auf die Beine gestellt haben, ist einzigartig in unserem Land.“
Samariterbund Tirol zeigt, was er kann
Nach dem Festakt lud der Samariterbund Tirol zu einem Tag der offenen Tür mit großer Leistungsschau. Und hier war die Hubschraubervorführung für viele Besucher:innen das absolute Highlight. Die eingespielte Helikopter-Crew demonstrierte, wie man im Notfall Personen von der Luft aus bergen kann. Die Landesrätinnen Astrid Mair und Eva Pawlata ließen es sich dabei nicht nehmen, selbst als Protagonistinnen an dieser Übung teilzunehmen. Unter den gespannten Blicken der Zuschauer:innen stiegen die beiden Politikerinnen nacheinander in die Lüfte – nur an einem Seil unterhalb des Hubschraubers hängend.
Auch das übrige Programm der Leistungsschau hatte es in sich: Vor allem die Mantrail-Vorführung der Rettungshunde sorgte für begeisterte Reaktionen beim Publikum. Auch der umfangreiche Fuhrpark wurde von den Gästen genau unter die Lupe genommen. Die Tiroler Samariter:innen beantworteten ausführlich die zahlreichen Fragen der interessierten Besucher:innen. In der Gesundheitsstraße wurden zudem Gratis-Checks für Blutdruck und Blutzucker sowie Informationen zu Erste-Hilfe-Kursen geboten. Die jüngsten Gäste wiederum erfreuten sich am abwechslungsreichen Kinderprogramm.
Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte
Mit seinen 20 Jahren ist der Samariterbund Tirol ein sehr junges Mitglied der Samariterbund-Familie. Neben dem Rettungs- und Krankentransport ist die ambulante Familienbetreuung seit zehn Jahren eine wichtige Aufgabe. Die pädagogische Leiterin Bettina Leitner weist darauf hin, dass in der Vergangenheit knapp 5.000 Klient:innen unterstützt worden sind. Die sieben Teams sind in fast allen Tiroler Bezirken unterwegs, um in Familien Maßnahmen zur Unterstützung bei der Erziehung und gegen mögliche Eskalationen zu setzen.
Einen markanten Anstieg gab es im Ausbildungsbereich: Waren anfänglich noch zehn bis 20 Kurse zu betreuen, so sind es nun jährlich mehr als 150. Rund 20.000 Personen sind in den verschiedensten Erste-Hilfe-Kursen geschult worden. Im Ausbildungszentrum konnten Rettungssanitäterkurse abgehalten und erstmals auch ein gemeinsamer Kurs für angehende Notfallsanitäter:innen von Samariterbund, Rotem Kreuz und Johanniter Unfallhilfe durchgeführt werden.
Einen erfreulichen Zuwachs konnten die Samariter:innen bei der Jugendgruppe verbuchen. Knapp 30 Kinder- und Jugendliche sind in mehreren Altersgruppen tätig und lernen bei Spaß und Spiel auch die Rettungsarbeit kennen. Ehrenamtliches Engagement wird neben dem Rettungsdienst vor allem mit den Sanitätsdiensten bei Sport- und Musikveranstaltungen sowie beim Team der Kriseninterventionen geboten – weiters auch in den Bereichen Katastrophenhilfe, Samariter-Wunschfahrt und im Mantrailing bei den Rettungshunden.
„Mit 20 Jahren kann man sagen, dass der Samariterbund Tirol zu einem jungen Erwachsenen herangewachsen ist – voller Tatendrang, das ganze Leben noch vor sich. Ich bin gespannt, was die Zukunft für uns bringen wird. Gemeinsam werden wir unserer Erfolgsgeschichte bestimmt noch viele weitere schöne Kapitel hinzufügen“, so Samariterbund Tirol Geschäftsführer Gerhard Czappek stolz.
Franziska Springer
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