Familien werden kleiner, die Sehnsucht nach Zusammenhalt wächst. Die Samariterbund-Senioren-WG Braunhubergasse bietet Gemeinschaft und Lebensfreude.
Sobald sich die Türe in der WG Braunhubergasse öffnet, fühlt man sich sofort in die eigene Studentenzeit zurückversetzt. Lachen und fröhliche Gespräche begrüßen jeden Neuankömmling; eine herzliche, offene Atmosphäre umarmt jeden Besucher. Hier leben Adina und ihr Mann Wolfgang, der gebürtige Inder Jolymon und Nikolaus gemeinsam in einer großen WG. Zwei Zimmer sind noch frei, interessierte MitbewohnerInnen sind herzlich willkommen.
Was wie ein Nachmittag in einer Studenten-WG anmutet, ist hier Alltag. Die lebensfrohe und jugendlich wirkende Adina hat die Entscheidung ohne jedes Zögern getroffen: „Die beiden Zimmer, die mit einem Durchgang verbunden sind, sind für meinen Mann und mich ideal. Und wir wollten zusammen in eine Gemeinschaft ziehen. Beides hat uns hier sehr schnell überzeugt“, erklärt die 73-Jährige. Wolfgang schätzt ebenfalls die Gesellschaft der Mitbewohner, auch wenn er sich gerne zum Lesen in sein gemütliches Zimmer zurückzieht und die Ruhe genießt. Denn in der WG gibt es mit 340 m2; genügend Raum, um Menschen mit unterschiedlichen Interessen ein wohliges Zuhause zu bieten.
Ich habe das Zimmer hier gesehen und sofort zugesagt.
Der Älteste in der Runde ist Nikolaus mit 86 Jahren. Gut essen ist seine große Leidenschaft – und dazu gehört es auch manchmal, ausgiebig zu kochen. Auf einer Seniorenmesse hatte Nikolaus von der Möglichkeit, in einer Senioren-WG zu wohnen, erfahren. Da er seit dem Tod seiner Frau alleine lebte und seine Tochter in Niederösterreich zuhause ist, sehnte er sich schon seit längerem nach mehr Gesellschaft. „Ich habe das Zimmer hier gesehen und sofort zugesagt“, lacht Nikolaus. Einen großen Ortswechsel musste er nicht vollziehen, denn Simmering ist schon seit 1950 sein Heimatbezirk.
Für Jolymon, den mit 58 Jahren Jüngsten in der neuen WG, war die Umstellung größer. Er lebte davor lange in der Schweiz, wo auch seine vier Kinder aufgewachsen sind. „Diese WG ist einmalig in Österreich“, schwärmt Jolymon. Eine Erkrankung hat ihn dazu gezwungen, in eine Gemeinschaft zu ziehen, in der man aufeinander schaut und sich gegenseitig helfen kann. Bereut hat er diese Entscheidung nicht.
Die BewohnerInnen schauen gemeinsam fern, kochen und essen miteinander. Jeder erzählt aus seinem Leben, aus seiner Heimat, und berichtet von seinen Erlebnissen, seinen Interessen. Es ist eine sehr inspirierende Runde: Die freundliche Botschaftstochter Adina, der indische Gentlemen Jolymon, der belesene Wolfgang und Nikolaus, der Gourmet. Sie haben Zeit, einander kennenzulernen und zu etwas Neuem – vielleicht zu guten Bekannten oder sogar zu einer „Familie“ – zusammenzuwachsen.
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